autobiografisches

Am 17.1.1949 in Tscherms geboren, aufgewachsen in Partschins, lebt und arbeitet, wenn nicht unterwegs, in Meran – freischaffend als Schreiber/Poet, bildender Künstler, Performer undund. Studien der Kunstgeschichte, Psychologie, Komparatistik, lit. Fächer – Dissertation über Meran im historischen Spiegel der Presse. Immer lern-, manchmal lehrtätig.

Der ist zur Zeit – seit 1949 (am Leben – interessiert) auf Spurensuche, am Strand (hüben) der Sternenmeere (drüben)… hinterlässt er die seinen: bis (zur nächsten Flut).

BIN
WIE VIELE ANDERE MEHR
ODER WENIGER
V E R T R E T E R
(DER SPEZIES MENSCH)
V E R T R E T E
(MIR DIE FÜSSE
GELEGENTLICH UND)
MEINE MEINUNG AUCH
DIE DEINE
(SELBST)
WENN SIE
MIT DER MEINEN
ÜBEREINSTIMMT
IN WORT UND BILD
GESANG UND TANZ
UND
WERWEISSWASSONSTNOCHPASSIERT

EIN
H A N D L U N G S
R E I S E N D E R

IN ACTION LIVE

 

matthias schönweger vulgo msch – ab 17.01.1949


„SELBSTGESPRÄCH“
Beginn der Performance-Tätigkeit:
 

Wenn ich „weit“ nach hinten aushole, so nur, um aufzuzeigen, wie/warum ich irgendwann/-wo zur Performance gekommen / quasi geworden bin:
Im Kindergarten beauftragte man uns Knirpse, einen wunderschönen Baum zu „machen“. Wir bekamen Papier und Farbstifte, und man schickte damit die Kinder ins Freie. Die Tante ließ uns unbeaufsichtigt, da sie mit dem Kooperator beschäftigt war et viceversa. Im Morgenschatten des Nussbaumes konnten/sollten wir malen/zeichnen. Der Hof, in dem dieser stand, war mit weißem Kiesel ausgelegt.
Anstatt auf dem Blatt zu arbeiten, habe ich dort wo der Schatten des Baumes auf den Boden fiel, zusammen mit den anderen Kindern die Kieselsteine entfernt und so unseren/meinen Baum „gemacht“; zur Strafe musste ich „nachsitzen“ und das wunderschöne Baumbild, den Bildbaum aus Erde und Schatten, umgeben von einem weißen Rahmen, mit dem Rechen/dem Kiesel zudecken.
Die anderen Kinder haben mir dabei durch ein Gitter zugeschaut, verstohlen, anstatt wie gewohnt sofort nach Hause zu laufen. Bei uns daheim gab es wegen der Verspätung ein Donnerwetter.
STUNK, Synonym für KUNST – früh übt sich …

Nachstehend noch eine kleine Vorstellung von meiner Vorstellung von Vorstellungen (Performances) im Sinne mehr oder weniger späktakulärer AUF(-UND-AB)TRITTE oder, auszugsweise, zwei drei Kostproben aus meinem Vorstrafenregister:

In der Volksschulzeit teilten wir drei Brüder uns normalerweise die anfallenden Hausarbeiten wie Geschirrwaschen, Abtrocknen, Kehren, Holzhacken.
Als ich einmal der Mutter zu wenig Holz gehackt hatte (den ganzen Abwasch hatte ich schon hinter mir), schickte mich die gestrenge Maman, Vater hatte ich keinen mehr, von neuem in den Schuppen: Dass du mir ja alles aufhackst!
Sie kam dann nachschauen, … sah mit Entsetzen, dass ich einen unserer Küchenstühle zu Kleinholz gemacht hatte und eben dabei war, mir den Tisch vorzunehmen.
Frage nicht, was dann loswar.
Ein anderes Mal sollte ich, obwohl zum Völkerball verabredet, und meine Brüder hatten sich schon aus dem Staub gemacht, unseren großen Gemüse- und Blumengarten gießen.
Da ich meine Kameraden nicht im Stich und das geliebte Spiel nicht sausenlassen konnte, habe ich kurzerhand den Mühlbach (wir wohnten in der Engelmühle) in den Garten gekehrt.
Als ich dann vom Spiel heimkam, gab es unseren Garten nicht mehr, aber große Aufregung und eine Tracht Prügel.
Es gab auch glimpflichere Aktionen, bei denen sich der Schaden in Grenzen hielt:
Meine Mutter, Malermeisterin, führte einen dörflichen Anstreicherbetrieb. Und war sie außer Haus, kam es schon vor, dass ich die Brüder und Nachbarn zusammentrommelte und mit denen wahre Schlachten/Gemetzel inszenierte. Wir tauchten unsere Holzschwerter, Lanzen und Dolche in die vollen Farbtöpfe und schlugen und stachen -schildbewehrt- aufeinander ein.
Wie wir und die Werkstatt am Ende ausschauten, kann man sich denken.

Aus alledem zog ich den Schluss:
WAS UNS ALS KIND
DAS SPIEL WAR

IST MIR
– ERWACHSEN –
DIE
KUNST

NOT
WENDIG

 

Und … ein Ende (der Performance-Tätigkeit) ist nochnochnoch nicht abzusehen.

Die für mich wichtigste Form der Dokumentation meiner Performances ist, neben Katalogen, Videos, Presse, Internet, die Speicherung in den Köpfen.

Publikationen über meine Performances sind meist „hausgemachte“ Kataloge, z.B.:

„BRIEF-POEM“ zur Passer, Meran 1984
„NETZ-KUNST“ art-fest non-stop, Meran 1985
„METATEM“ im Franklin Furnace, New York 1989
„AUS-GEZEICHNET“, Handlungs-Reisender Grenzgänger in Sachen Kunst, München 1989
„SISSI-WM“, Meran 1990